das kritische pudel-rudel

Hunde-Erziehung? – Menschen-Erziehung !! 

"Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen", sagte der Fuchs.
"Aber du darfst sie nicht vergessen.

Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.

Der kleine Prinz XXI - Antoine de Saint-Exupéry

Der Kleine Prinz lernt auf seinen Reisen sehr viel Neues. 

Als er den Fuchs trifft, schlägt er - weil er so traurig ist -  diesem vor, mit ihm zu spielen.

Doch der Fuchs kann nicht mit ihm spielen - er ist noch nicht gezähmt.

... »Nein«, sagte der kleine Prinz, »ich suche Freunde. Was heißt ›zähmen‹?«

»Das ist eine in Vergessenheit geratene Sache«, sagte der Fuchs.

»Es bedeutet: sich ›vertraut machen‹.«

»Vertraut machen?«

»Gewiß«, sagte der Fuchs.

»Du bist für mich noch nichts als ein kleiner Knabe,

der hunderttausend kleinen Knaben völlig gleicht.

Ich brauche dich nicht, und du brauchst mich ebensowenig.

Ich bin für dich nur ein Fuchs, der hunderttausend Füchsen gleicht.

Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen.

Du wirst für mich einzig sein in der Welt.

Ich werde für dich einzig sein in der Welt …«

Wenn Du also ein Tier zu Dir nimmst, also "zähmst",

dann werdet Ihr einander brauchen.

Da Tiere nun einmal ein ganze Menge für sie

lebensnotwendiger Dinge in ihrem neuen Heim nicht tun können,

werdet Ihr - nolens volens - zum Personal 😉

Und da ihr einander vertraut gemacht habt,
für die Lebenszeit Eurer Lieblinge!

“Einander vertraut machen” scheint mir ein besserer Begriff als Erziehung.

Einander kennenlernen, die Bedürfnisse des Partners zu erfahren,
diese zu akzeptieren und partnerschaftlich abzustimmen,
ist wohl ein guter Weg um Beziehungen harmonisch zu gestalten.

Motive des Partners zu (er)kennen ist hilfreich um den Partner motivieren zu können.

Erfolgreiche Hundetrainer haben dies erkannt und ihren Trainings erfolgreich eingesetzt. 

Hundeerziehung

Mehr als 3,500.000  Ergebnisse werden bei Google angezeigt, wenn man den Begriff Hundeerziehung٭ und/oder Hundetraining eingibt.

Das Ergebnis zeigt, wie die Hundehaltung zu einem erheblichen wirtschaftlichen Faktor in unserer Wohlstandsgesellschaft geworden ist, wie auch die Suche nach “Hundefutter” mit 8,700.000 (!!) Ergebnissen zeigt.

Seit 2010 (601.000) ist die Hundepopulation in Österreich auf 837.000 im Jahr 2021 angestiegen – ein sattes Plus von 36,7%!

Diese Menge Fellnasen – besonders in Ballungsräumen – “gesellschaftstauglich” zu machen ist eine durchaus herausfordernde Aufgabe, der sich überraschend viele Hundebesitzer nur mäßig gewachsen zeigen, wie das oft zitierte “Der Idiot ist immer am anderen Ende der Leine” zu beweisen scheint.

Somit ist “Hilfe von außen” mehr und mehr gefragt. Doch ist diese Hilfe zielführend? Im Bereich Hundetrainer, Hundeflüsterer und Co. treiben sich eine Menge Gelegenheitsarbeiter, Scharlatane und mäßig begabte Laien herum, die eher auf schnelles Geld als auf profunde Leistung aus sind.

Hundeerziehungsmethoden

Das Spektrum der Hundeerziehungsmethoden hat sich im Lauf der Zeit von der HundeAusbildung٭ hin zur (“gewaltfreien”) HundeErziehung verschoben.
Wurden Hunde früher hauptsächlich mit Druck und Gewalt erzogen, orientieren sich moderne Hundeerziehungsmethoden an positiver Verstärkung.

Veraltet, “klassisch”, konservativ
Cesar Millan

Viele Hundetrainer setzen auf die gewaltvollen Methoden von Cesar Millan.
Der selbsternannte „Hundeflüsterer“ arbeitet mit grausamen Erziehungsmethoden, Druck und Gewalt. Sein Ziel ist es, sich als Rudelführer zu behaupten und die Hunde durch einschüchternde Methoden gefügig zu machen.
Mit „Hundeflüsterei“ hat das rein gar nichts zu tun.

Millan wirbt damit, auch gefährliche Hunde zu retten und ruhig zu stellen. (!?!)
Jedoch bewirkt er mit seinen Trainingsmethoden auf lange Sicht genau das Gegenteil. Durch seine Zwangsmaßnahmen und Bestrafungstechniken wie Tritte in die Nierengegend, Strangulieren durch Zughalsbänder, Einsatz von Stachelhalsbändern und Elektroschockhalsbändern versucht er, die Tiere gefügig zu machen.
Mit lauten Zischlauten verängstigt er die gestressten Vierbeiner zusätzlich. Viele von ihnen verfallen in eine sogenannte „erlernte Hilflosigkeit“.

Die größte Gefahr dieser furchteinflößenden Methoden liegt vor allem darin, dass die Hunde irgendwann beginnen, sich aus ihrer Angst zu wehren.
Somit macht Millan aus verängstigten Hunden tickende Zeitbomben.

modern, positive Verstärkung ohne “Wattebäuschchen”
Martin Rütter

Eine Beziehung kann nur funktionieren, wenn man einander versteht, einander Vertraut gemacht hat. DOGS vermittelt daher den Menschen das richtige Verständnis für die Sprache und Bedürfnisse des Hundes.

Rütter trainiert Menschen – nicht Hunde

Ein Team, in dem sich beide Partner aufeinander verlassen können und sich gegenseitig vertrauen.

Hund oder Mann: Erziehung bleibt gleich

Eigentlich ist Ihr Mann ganz in Ordnung, er ist gebildet, humorvoll und ein charmanter Kerl, sonst hätten Sie ihn ja kaum geheiratet. Stimmt’s?

So weit, so gut. Aber, mal ganz ehrlich: Da gibt es doch bestimmt ein paar Dinge, die Sie gewaltig stören und regelmässig auf die Palme bringen. Er hört nicht zu? Er vergisst ständig wichtige Termine? Und in Sachen Sauberkeit ist er meistens total blind?  Bingo!

Der britischen Autorin Amy Sutherland ging es genauso.

Die zündende Idee kam ihr, als sie und ihr eigentlich geliebter, aber ganz und gar nicht fehlerfreier Göttergatte sich einen Hund zulegten und diesen in die Hundeschule schickten.

Begeistert von dem Ergebnis nach sechs Wochen, beschloss sie, die Hunde-Erziehungs-Taktiken direkt mal an ihrem Mann auszuprobieren.

Und es funktionierte!

 

Was Frau Amy Sutherland dankenswerterweise in komprimierter Form zusammengefasst hat, ist nicht wirklich neu.

Schon 1961 schrieb die gebürtige Bostonerin Winifred Wolfe den heiteren Roman “If a Man Answers”, der 1963 auf Deutsch als “Gefrühstückt wird zu Hause” übersetzt wurde.

Eine junge Frau aus Boston “erzieht” – dem Rat ihrer französischen Mutter folgend – ihren Ehemann nach dem Hundebuch “Wie man des Menschen besten Freund erzieht” und kommt zu der Erkenntnis:

Ehemänner sind wie kleine Hunde, liebenswerte, struppige kleine Burschen – und sie sind in den ersten Monaten voll damit beschäftigt, zu lernen, mit einem Fremden zu leben.  

Die daraus folgenden Verwicklungen werden sowohl im Buch, als auch im gleichnamigen Film mit Sandra Dee und Bobby Darin, gelöst und führen natürlich zu einem happy End.