das kritische pudel-rudel

… fast alles über Pudel

Der vollkommenste Hund ist der Pudel, und was Gescheites und Braves am Hunde gerühmt wird, bezieht sich vereint auf ihn.

Er hat Eigenheiten, Sonderbarkeiten, Originalitäten und  Genialitäten. An ihm ist alles Psyche.

Der Pudel ist von Natur gut, jeder schlechte ist durch Menschen schlecht gemacht worden.

Prof. Peter Scheitlin 1779 – 1848, schweizerischer Philosoph und “Thierseelenkundler”
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Wir wollen als kritisches pudel-rudel
– im Sinne des “Thierseelenkundlers” Prof. Scheitlin –
versuchen, das Bild des Pudels, i. B. das des Grosspudels, zurechtzurücken
und unsere Meinungen dazu publizieren.

Wir laden Sie herzlich ein, uns bei diesem – für uns, aber vielleicht auch für Sie – wichtigen Anliegen mit Rat und Tat zu unterstützen!

Setzen Sie unseren link auf Ihre Homepage und senden Sie uns ein e-mail, wir werden dann Ihre homepage in unsere link-list aufnehmen.

Der Pudel polarisiert –

pudel boxer
wo die einen beim Anblick der gelockten Vierbeiner in entzücktes Quietschen ausbrechen,
verziehen die anderen skeptisch ihr Gesicht.

Zu sehr hat sich das Bild des frisierten und gefärbten Ausstellungshundes verbreitet.

Dabei hat der Pudel mehr zu bieten, als die meisten Menschen denken.

“Pudel sind die Tussis unter den Hunden“

pudelpointerIn der Vergangenheit wurden Pudel zur Wasserjagd eingesetzt und waren richtige Arbeitstiere.
Ihr gelocktes Fell wurde nur leicht gestutzt, um ihnen mehr Bewegungsfreiheit zu geben.
Die Schur wurde nach und nach verfeinert und führte in den letzten Jahren zu einem regelrechten Kult um die Pudelfrisuren.
Dafür können die Hunde jedoch nichts, und glücklicherweise hat sich die Rasse ihren lebhaften und unkomplizierten Charakter beibehalten.

“Pudel sind nicht gerade die Hellsten“

Schulhund Bei diesem Gedanken handelt es sich um ein Vorurteil ohne jede Grundlage, denn der Pudel gilt als eine der schlauesten Hunderassen überhaupt.
Seine schnelle Auffassungsgabe und seine Arbeitsbereitschaft machen ihn zum idealen Begleiter für den sportlichen Hundebesitzer.
Pudel werden auch zu Blinden- oder Suchhunden ausgebildet und sind in verschiedenen Hundesportarten erfolgreich.
Auch als Schulhunde tragen sie wesentlich zur Verbessserung der Kind-Tierbeziehungen bei.
Aufgrund ihres hervorragenden Geruchssinns werden sie sogar als "Trüffelsuchhunde" eingesetzt!
Lesen Sie mehr im Rasseportrait ...

“Pudel wollen sich nicht schmutzig machen“

pudel nass
Wenn dieses Gerücht wahr wäre, hätte es wohl niemals im Wasser jagende Pudel gegeben.
Dabei wurde der Pudel bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zumeist als Apportierhund bei der Wasserjagd eingesetzt!
Sein Name kommt vom alt- deutschen „puddeln“ und bedeutet „im Wasser planschen“.

Leider vergisst so mancher Halter, seinen Pudel vor lauter Schönheitswahn auch mal Hund sein zu lassen.


“Sein Fell braucht unglaublich viel Pflege“

Pudel Q Foen
Das Fell des Pudels ist ein Fall für sich: Es ist fein, aber sehr dicht gelockt und fast wollartig.
Anders als bei anderen Rassen kommt er nicht in den Fellwechsel, daher müssen die Haare regelmäßig geschoren werden.
Ein toller Pluspunkt ist, dass der Pudel keine Haare verliert.
 So ist er der ideale Hund für Allergiker
Lässt man sein Fell lange wachsen, sollte er einmal in der Woche gebürstet werden.

Wenn einem das zuviel ist, sollte man wohl besser keine Haustiere haben 😉

Die Geschichte des Pudels

Gebrauchshunde, die im Wasser arbeiten, gibt es schon seit sehr langer Zeit. Sie waren im alten Rom bekannt und sind vor allem für die Zeit des Kaisers Augustus (63 v. Chr. bis 14 n. Chr.) belegt. Auch in der Persien- oder Sassanidenzeit (224 bis 641 n. Chr.) kannte man sie. Wie solche frühen Wasserhunde schließlich nach West- und Mitteleuropa kamen, lässt sich schwer sagen. Manche behaupten, sie seien mit phönizischen Händlern auf die iberische Halbinsel gelangt, andere sagen, islamische Truppen hätten sie dorthin gebracht, und von dort hätten sie sich über Europa verteilt. Wieder andere glauben, sie seien mit den Römern gekommen. Wie auch immer, unsere heutigen Pudel stammen jedenfalls von Wasserhunden ab, die zunächst als Gebrauchshunde der Fischer, später als Gehilfen bei der Jagd auf Wasservögel eingesetzt wurden.

         

Der Ursprung des Pudel wurde nie ganz eindeutig geklärt. Pudelähnliche Wesen tauchten in Russland auf, dort wurde er "Wollspitz" genannt, dieser soll etwas weniger wollig gewesen sein als der "Barbet" aus Frankreich. Bei uns wurde er "Schafpudel" genannt, die ungarischen Zottelhunde bekamen den Namen "Scharwenzel". In Italien wird der Pudel noch heute "Barbone" genannt (=ital. Übersetzung von Barbet). Diese Stämme vermischten sich untereinander und so entstand der Pudel. Vielleicht nahm ja auch die eigentliche Entwicklung des Pudels in Deutschland ihren Ausgang, denn das Wort „Pudel" wurde von „Budeln" (im Wasser planschen) oder „Pfudel" (= Pfütze) abgeleitet, was auch durch seinen ursprünglichen Verwendungszweck erklärt wird.

         

Die ersten Pudel gehen bis auf das Mittelalter zurück: Sie hatten bereits ihr typisches Haarkleid, mit völlig rasierten Partien. Diese Art der Schur ergab sich aus ihrer Verwendung als Wasserjagdhunde und sollte vermeiden, dass sich das Haar beim Apportieren von Wasserwild im Gestrüpp und Geäst der Sumpfgebiete verfängt. Wenn wir die Spuren seiner Ahnen zurückverfolgen, so stoßen wir immer wieder auf den Wasserhund, der im 6. Jahrhundert während der Besetzung der iberischen Halbinsel durch die Mauren von Nordafrika nach Europa gebracht wurde. Ungefähr ab dem 15. Jhdt. wird der Pudel allmählich salonfähig. Auf allgemeinen Wunsch der Pariser Bourgeoisie beginnen die Züchter, zunehmend kleinere Exemplare zu züchten. So entsteht erst der Zwergpudel und später der Toypudel, kleinformatige Ausgaben des ursprünglichen Pudels, von dem sie im Hinblick auf Verhalten und Morphologie alle Merkmale übernehmen. Der Pudel war also lange vor Beginn der modernen Hundezucht stark gefragt.

         

1754 erschien das Buch "Jägerpraktika" in dem der Pudel beschrieben wurde. Im 17. und 18. Jahrhundert verbreitete sich der "Wollhund" über ganz Europa. Die ersten Pudel waren große Hunde. Im englischen Sprachraum bezeichnet man heute noch die Großpudel als "Standard" Pudel. Die kleinere Variante soll später durch das Einkreuzen eines spanischen Wachtel- oder Hühnerhund entstanden sein. Die heutigen Kleinpudel sind die jüngste Größenvariante. Oft wurde er Pudel als Zirkuskünstler gebraucht, aber auch die vornehme Gesellschaft interessierte sich für ihn.
Im 18. Jahrhundert war der Pudel in Deutschland sehr verbreitet, wurde viel gezüchtet und war in Volks- wie Adelskreisen sehr beliebt

Ende des 18. Jahrhunderts und bis nach 1871 waren zahlreiche Pudel mit in den Kriegen, um Verwundete aufzufinden und Meldegänge auszuführen. Den Veteranen halfen sie später durch Vorführen von Kunststücken, was für manches zugeworfene Geldstück sorgte, sie führten die Blinden und zogen oft auch noch die kleine Karre mit wenigen Habseligkeiten ihres Herrn.
Keine andere Hunderasse hat so viel Leidenschaft ausgelöst, insbesondere im Hinblick auf die Urheberschaft, die von mehreren Ländern beansprucht wird. Die Anerkennung Frankreichs als Ursprungsland der Rasse war mühsam, aber nach langwierigen Diskussionen erkannte die FCI (Fédération Cynologique Internationale) Frankreich im Jahr 1936 als das Ursprungsland des Rassestandards an.

              

Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts hielt W. Yonatt (Tierarzt der englischen Königin) fest, dass man den Pudel zu verschiedenen Zwecken abrichten kann und dass er sich wegen seiner Treue und Anhänglichkeit besser zum Begleiter des Menschen eignet als ein gewöhnlicher Jagdhund. So kam der Pudel zu seiner kynologischen Umteilung. Seit mehr als hundert Jahren ist er nun unter den Gesellschafts- und Begleithunden zu finden.

Der Pudel als Zirkushund

    

     

Seit 1936 gilt der Pudel als Franzose. Sein französischer Name Caniche entspringt einem Beinamen, "chien à cane" oder "canichon", was so viel bedeutet wie Entenhund.

Alle Experten bestätigen, dass es sich um eine der ältesten Jagdhunderassen handelt, die speziell für Wasserwild eingesetzt wurden.

Rasseportrait

Die ersten Erwähnungen über den Einsatz von Wollhunden findet man in Form von Plastiken und auf Gemälden ab dem 14. Jahrhundert, wobei sich das Ursprungsland und das Alter der Rasse  nicht genau bestimmen lassen.  Pudel  in unterschiedlichen Größen und Farben waren  in allen Ländern des europäischen Kontinentes vertreten und so galt dieser auch als Kontinentalrasse.
Erst 1936 wurde die Rasse Frankreich zugesprochen und der französische Standard unter der Nr. 172 bei der FCI (Federation Cynologique Internationale) eingetragen

Ursprünglich wurde nur in den Farben schwarz, weiß und braun farbrein gezüchtet. Später wurden als „Neufarben“ grau, apricot und red  in den Standard aufgenommen.
Die schwarz- weißen  mehrfärbigen Schecken  die wir in großer Zahl unter den Vorfahren finden werden von Frankreich bis heute nicht anerkannt.

Auszug aus dem Standard:

Er erweckt den Eindruck eines intelligenten, stets wachsamen, munteren, sowie harmonisch gebauten Hundes, der sehr elegant und stolz ist.
Er zeichnet sich durch seine Treue, Gelehrigkeit und Ausbildungsfähigkeit aus, was ihn zum besonders angenehmen Gesellschafter macht.

KOPF:Vornehm, gradlinig, in Proportion zum Körper. Er darf weder schwer noch massiv wirken, aber auch nicht übertrieben fein sein.
KÖRPER:Der Körper des Pudels ist wohlproportioniert; die Länge übertrifft in der Regel die Widerristhöhe,
VORDERHAND:Die Vorderläufe sind vollkommen gerade und parallel gestellt. Elegant, gut bemuskelt, mit guten Knochen.
HINTERHAND:Von hinten betrachtet sollen die Läufe parallel gestellt sein. Muskulatur gut entwickelt und deutlich in Erscheinung tretend. Die Verbindung zum Sprunggelenk ist ziemlich gewinkelt. Die verschiedenen Gelenkwinkel müssen so ausgeprägt sein, dass jegliche Steilheit vermieden wird.
GANGWERK:Der Pudel hat eine tänzelnde und leichtfüßige Gangart. Er darf nie einen fließenden oder gestreckten Gang haben.

Das sollten meine Pudel lesen, wenn sie wieder einmal im gestreckten, fließenden Galopp durch unseren Garten fegen ;-))

Wenn man nachliest, wie vielseitig der Pudel eingesetzt wird und wurde,  klingt es unglaublich,
dass eine Rasse derart grundlegend unterschiedliche Anforderungen erbringen kann.

Seine ursprüngliche Verwendung fand sich in der Wasserjagd. Er wurde zum Apportieren von erlegten Enten eingesetzt.
Daher entwickelten die Jäger eine Schur, um die Lunge und das Herz vor dem kalten Wasser zu schützen.
Deshalb beließen sie das Fell über der Stirn, Brust, Schulter und Fesseln.
Damit er trotzdem noch schnell schwimmen konnte, wurden die Regionen um die Hinterschenkeln, Bauch und Lenden geschoren.
Auch das "Verzieren" der Pudels mit farbigen Stoffschleifchen entstand aus einer Not heraus. Anhand der verschiedenen verwendeten farbigen Schleifen im Schopf des Pudels, konnten die Jäger ihre Hunde auseinander halten.

Um ca. 1800 bis 1870 wurde der Pudel als Kriegshund eingesetzt um Nachrichten zu überbringen und Verletzte zu suchen, um Veteranen zu erheitern und Blinde zu begleiten.
Auch an Jahrmärkten, im Zirkus und Schaubuden wurde er gerne - wegen seiner Fähigkeit  Kunststücke leicht zu erlernen - gerne gezeigt.

Dank seines  ausgezeichneten Geruchssinns, leistet der Pudel  mit großer Freude Fährtenarbeit,  auch wird berichtet, dass er zur  Trüffelsuche eingesetzt  wird. Großpudel werden heute auch als Drogensuchhunde eingesetzt.

Unser Pudel ist  immer häufiger bei  Hundesport begeisterten Menschen anzutreffen. Mit großem Eifer ist er bei Agility, Obedience und Begleithundeprüfungen anzutreffen.  Auch als Rettungshund  wird er ausgebildet und es wird auch über Großpudel im Diensthundewesen berichtet. In Amerika wird der Pudel  heute noch aktiv als Jagdhund in der Wasserjagd geführt und ausgebildet.

 

Als Besuchshunde in Alten- und Behindertenheimen wird der Pudel sehr geschätzt, er haart nicht und entwickelt bei normaler Pflege keinen „Eigengeruch“, das betasten und Streicheln der Wolle empfinden Kinder und auch Patienten als besonders angenehm. Verblüffend ist hierbei, dass sich der temperamentvollste so wie der distanzierte Pudel instinktiv richtig gegenüber Behinderten verhält.
Es werden auch vermehrt wieder Großpudel als Blindenführhunde und Service-Hunde für Behinderte ausgebildet.



Der amerikanische Musher John Sutor beendete als einer von wenigen Startern
das härteste Schlittenhunderennen der Welt, dem Iditarod quer durch Alaska (1600 km)
mit seinem Gespann schwarzer Großpudel.

Er nahm in den Jahren 1989, 1990, und 1991 daran teil.

Viele berühmten Persönlichkeiten erwählten ihn als ihren Begleiter, Thomas Mann, Sir Winston Churchill, Arthur Schopenhauer, Richard Wagner, Ludwig van Beethoven lebten mit einem Pudel. Heinrich Heine und Eduard Mörike lobten ihn in Gedichten, Wilhelm Busch verewigte ihn in seinen Bildergeschichten.

Auch im Sprachgebrauch hat sich der Pudel verewigt: Die Pudelhaube, des Pudels Kern, pudelnass und pudelwohl sind Worte, die noch immer verwendet werden, auch wenn der Pudel schon längst „aus der Mode“ gekommen ist.

Der Verhaltensforscher Eberhard Trummler hatte vor einigen Jahren bei Fr. Kalina, einer Züchterin von Groß- und Kleinpudeln über einige Zeit deren Hunde beobachtet. Herr Trummler war über die Vielfalt der Gestik, die man oft nur mehr bei Wildhunden findet und dem perfektem Sozialverhalten begeistert und erstaunt. Eben dieser ausgeprägte Sinn für ein gut funktionierendes „Rudel“ kann bei einem dominanten Hund, der unerzogen, verhätschelt und nicht konsequent  behandelt wird, dazu führen, dass er das Menschenrudel ordnen möchte. Ein gut erzogener  Pudel wird niemals die Rangordnung hinterfragen.


Pudelhündinnen sind sehr triebsicher im Umgang mit ihrem Wurf.
Es gibt kaum eine Hündin, die nicht ab dem ersten Welpen weiß, was sie zu tun hat.

Sie sind ruhig und sehr bestimmt im Umgang mit den Welpen.
Die Versorgung des Wurfes durch Vorwürgen der Nahrung über einen längeren Zeitraum ist für sie selbstverständlich und,
wenn man sie „lässt“,
erzieht sie mit einer Konsequenz und Härte, die den Laien erschrecken kann. 



Für das Ausstellungswesen  gibt es bestimmte Schurarten, doch im Alltag kann unser Pudel auch ganz kurze  Haare tragen,
dann kommt sein wunderbar athletischer Körberbau zum Vorschein.

Der geneigte Leser möge selbst entscheiden wer mehr Hund sein darf - der Linke oder der Rechte??

So wie das Ursprungsland und das Alter nicht festgeschrieben sind, kann man auch keine Wesensbeschreibung festhalten, es klingt wohl sehr vermessen aber, „der Pudel ist immer das, was sein Mensch aus ihm macht“.

Man könnt hier sagen, dass er eine Distanziertheit fremden Personen gegenüber zeigt, dagegen spricht aber wieder, dass Pudel die in einer Großfamilie aufwachsen, im ständigem Ausstellungsrummel stehen oder in den ersten Lebensmonaten viele positive Menschenkontakte haben, diese Eigenheit nicht zeigen.  Pudel die große sportliche Leistungen erbringen Triebigkeit zeigen und dann wieder deren Wurfgeschwister die im Gleichschritt alte Menschen in der Großstadt begleiten. Jene denen kein Zaun zu hoch und kein „Gatschloch“ zu tief ist gegenüber dem der jedem Schmutz ausweicht, „weil’s Frauchen ansonsten entsetzt“, Pudel die aufgedreht auf jede Veränderung und jeden Laut reagieren und andere die mit stoischer Ruhe mitten in einer lärmenden Kinderschar liegen oder Behindertenheime besuchen.

Doch einiges kann man von allen Rassevertretern behaupten, Neugierde, Aufmerksamkeit und das „Menschenorientierte“ Verhalten ermöglichen eine hohe Lernfähigkeit und Führigkeit. Ausbildung mit Druck ist jedoch nicht möglich, eine mit „Druck abgesicherte“ Übung wird er nie mehr verlässlich ausführen. 

Wenn jetzt der Eindruck entstanden sein sollte der Pudel sei der Hund für „alle Fälle“ dann muss man hier gleich einschränken!

Zu überlegen ist ob man die Kosten für die erforderliche Schur alle 6 bis 8 Wochen aufbringen will, oder geschickt und ambitioniert genug ist um dies selbst zu erlernen. Der Pudel muß auch regelmäßig gebürstet werden, damit sein Wollfell nicht filzt..

Der Pudel will immer bei seinen Bezugspersonen sein, er erlernt wie jede andere Rasse auch, dass er für gewisse Zeiten alleine bleiben muss. Jedoch eine Unterbringung in Zwingern oder Garten wo er dann nur zu „Trainingseinheiten“ abgeholt wird, führt unweigerlich zu unangenehmen Ersatzhandlungen.

Deshalb sollte man sich nur für einen Pudel entscheiden, wenn man sich sicher ist, dass man mit der bedingungslosen Anhänglichkeit, stetiger Aufmerksamkeit und der Intelligenz des Pudels auch umgehen und diese schätzen kann.

Eine ursprünglich breite Zuchtbasis, und das nie versucht wurde den Pudel auf ein spezielles Anforderungsprofil hin zu züchten, ermöglichten es, dass er über die Jahrhunderte sein fassettenreiches Wesen und all seine ursprünglichen Anlagen „beibehalten“ konnte. So durfte der Pudel früher immer Pudel bleiben.

Leider ist das heuzutage nur ein Wunsch - ... zum Weinen, Zucht und Unzucht und ... doodle Wahnsinn - zeigen,
dass die Realität in vielen Fällen anders aussieht.

Diese bedauerlichen Realititäten zu ändern, zumindest aber auf sie aufmerksam zu machen,
ist das Ziel des "pudel-rudels"!

Der ...doodle Irrsinn

Kirschenmarmelade ist köstlich, saure Heringe schmecken herrlich -
wie gut muss eine Mischung aus beiden erst sein!

Probieren Sie es doch einmal aus - wenn Sie nicht vorher schon sagten
"so ein Blödsinn, das kann ja nicht schmecken!"
Sie werden sich vor Grausen schütteln und sagen "das war eigentlich eine saudumme Idee!".

Die hervorragenden Eigenschaften des Großpudels, die hier schon ausführlich beschrieben wurden,
haben ihn zum Opfer des "... doodle Wahnsinns" gemacht.

Hier die traurige Realität der Rassemischungen, Kreuzungen und Hybridhunden:

 

Pudel sind Familienhunde mit überdurchschnittlichen Lernfähigkeit. Großpudel werden erfolgreich als Katastrophen-, Leichensuch- und Blindenführhunde ausgebildet, sie sind auch - man glaubt es kaum - auch für Schutzarbeit geeignet.
Pudel haaren nicht und sind daher ideale Hunde für Allergiker.
Also ideal für Partner-, Therapie- und Begleithunde!

Retriever, i.B. die bei uns so beliebten Golden Retriever und Labrador Retriever sind Familien- und Begleithunde, die ursprünglich als Apportierhunde für die Jagd gezüchtet wurden.
Heutzutage findet man ihn wegen seiner vielfältigen guten Eigenschaften ( hohe Intelligenz, Selbständigkeit, Ausdauer, gute Führigkeit, will to please, Standruhe-steadyness) im Einsatz als vielseitigen Jagdhund, Blindenhund, Therapiehund, Drogenspürhund, Rettungshund oder Sportkameraden bei Agility und Flyball.
Aufgrund seines Wesens ist der Labrador als Wachhund oder Schutzhund ungeeignet, was nach Rassestandard auch unerwünscht ist. Sein Schutztrieb ist im Vergleich zu anderen Hunderassen – wenn überhaupt – nur rudimentär entwickelt.
Das unter Retriever-Haltern bekannte Sprichwort:
  „Ein Golden vertreibt keinen Einbrecher; stattdessen freut er sich über den Besuch
  und hilft jenem, die Wertsachen aus dem Haus zu tragen“

kennzeichnet die meisten Hunde dieser Art recht gut.
Darüber hinaus ist er ein geduldiger, nervenstarker, angenehmer und wirklich kinderlieber Familienhund, dem das enge Zusammenleben mit seinen Menschen über alles geht und der zu einem ausgewogenen Klima im Zusammenleben der Menschen erheblich beitragen kann.
Also ideal für Partner-, Therapie- und Begleithunde!

Allerdings:
Das wasserabstoßende Fell der Retriever mit dichter Unterwolle war bei der Arbeit in kalten Gewässern äußerst vorteilhaft - ist für Allergiker und Hausfrauen der Realität gewordene Alptraum.
Wenn sich ein Retriever im Frühjahr oder Herbst schüttelt - fast alle Hunde tun das gerne und oft 😀 - , dann ist Schneefall mit Hundehaaren angesagt!

Da Menschen mit besonderen Bedürfnissen - die oft auf Partner-, Therapie- oder Begleithunde angewiesen sind - auch Allergiker sind, gibt es da ein Problem,
für das man die Superlösung Labradoodle gefunden zu haben glaubt!

Labradoodle ist die Bezeichnung für Hunde, die aus Kreuzungen zwischen Labrador und Großpudel entstanden.
Der Labradoodle ist keine Hunderasse im eigentlichen Sinne, sondern ein Hybridhund.
Im Gegensatz zu den meisten Hybridhunden wird hier aber mit den Kreuzungsprodukten weitergezüchtet und versucht, auf dieser Basis eine eigenständige Rasse zu entwickeln.
Ob sich hier nur die - erwünschten - positiven Eigenschaften weitervererben ist das grosse Risiko!
Der australische Labradoodle wird nur vom US-Amerikanischen Continental Kennel Club (CKC), nicht aber vom FCI anerkannt.

Während ich geneigt bin den australischen Züchtern enrsthaftes Interesse am Zusammenführen der guten Rasseeigenschaften zweier Rassen zu glauben, kann ich, i.B. amerikanischen, "Züchtern" nur noch Unwissenheit, Geschäftsgeilheit und Konsumententäuschung unterstellen.

Wie anders kann man die amerikanische Labradoodles, die österreichische Pudel (die nachgewiesernermaßen noch nie einen Hund nach Amerika vergeben haben) in ihre "Ahnentafeln" der Stammbäume übernehmen, Cockapoos "züchten" und europäischen "Züchtern" ermöglichen nach den Regeln Cockapoo Club of America und Kennelnamen wie z.B. Cockerpoo Kennel "Surprise" - nomem est omen! - auch europäische Konsumenten an der Nase herumzufüren!

Einmal mehr sei auf die - m. E. ausgezeichnete - Information über Designerhunde hingewiesen.

... es ist zum Weinen ...

... was egomanische Hundebesitzer, gewissenlose und geschäftsgeile Hundeproduzenten (diese Züchter zu nennen, wäre eine Beleidigung für alle, die sich aus Liebe zum Hund mit Zucht beschäftigen) und offenbar geistig abnorme Preis- und Kampf(!!)-Richter und von ihnen abhängige Züchter den liebenswerten und hoch intelligenten Pudeln angetan haben - und immer noch antun:

Hoch toupierte "Krönchen", Haarlack- und Haarfarbespray, Bommelchen am Rückenende, ausrasierte Schnauzen und Rückenpartien, Bommeln an den Pfoten .......

pudel show_04        pudel diva    corded poodle
french pudel 


machen diese zweitintelligenteste (klüger, sagt man, sei nur der Border Collie) Hunderasse zum Clown und Hanswurst!



Aber es komm noch schlimmer, denn " .... der Pudel ist immer das, was sein Mensch ???? aus ihm macht ....."

dragon pudel vineyard pittsburgh poodle poodle flowers pudel art2 pudel buffalo
   dagegen ist das ja noch nett:  patricksday poodle


Schlimmer kann es nicht werden?
Oh, doch, der neue, marketingorientierte Trend zu Designerhunden treibt den Wahnwitz auf die Spitze!

... und es kommt noch schlimmer: Designerhunde

..... So durfte der Pudel immer Pudel bleiben. ??????????????? - MITNICHTEN!!! - denn nun gibt es "Designerhunde"

Ein Designerhund (Hybridhund) ist ein Hund, dessen Elterntiere zwei unterschiedlichen, ausgesuchten Rassen angehören und diese Verpaarung geplant ist (im Gegensatz zu Mischlingen), aus diesem Grund werden die Ergebnisse auch Designerhunde genannt.
Die Zucht dieser Modemischlinge ist zurecht sehr umstritten. Die meisten Zuchtziele sind auf  reine Äußerlichkeiten, und nicht auf Gesundheit, aus. Oftmals werden bei diesen Kreuzungen Versprechungen gemacht die niemand einhalten kann.

Mit den Ergebnissen wird nicht weitergezüchtet, sondern es werden immer wieder beide Rassen verwendet.
Da bei einer Kreuzung dieser Mischlinge wieder Nachkommen entstehen, die ihren Ausgangsrassen mehr oder weniger ähnlich sehen.
Aus diesem Grund, und auch weil so keine einheitlichen Hunde entstehen können, werden diese Kreuzungen nicht FCI anerkannt.

In einigen Ländern, besonders den USA, ist diese Mode stark vertreten. Bedingt durch die Wünsche der “Kunden” gibt es sehr viele Hundehybride mit seltsamen Namen. Beliebt für die Kreuzungen ist vor allem leider der Pudel.

Diese Art der Züchtung wird von Fachleuten abgelehnt da das Ergebnis nicht garantiert werden kann.
Nach den mendelschen Regeln entsprechen die wenigsten Welpen den Anforderungen.
Es kann nicht nur zur Verbindung von den gewünschten, positiven Eigenschaften kommen
sondern auch von den negativen
!

Die Idee Hunderassen auf diese Weise zu züchten ist keine neue Erscheinung. Als ältere „Rassen“ sei hier der Lurcher (Windhund/Hirtenhundhybrid) oder der Catahoula Bulldog (American Bulldog mit Catahoula Leopard Dog) angeführt die seit 100 Jahren so gezüchtet werden.

Eine Weiterzucht mit diesen Hybriden ist sinnlos, da das Ergebnis nicht vorhersehbar ist und auch keine einheitliche Rasse erreicht werden kann. Zudem sind die meisten Zuchtziele auf  reine Äusserlichkeiten und nicht auf Gesundheit aus.

Bekannte Designerhunde:
Aussiedoodle - Boxador - Buggle / Beabull - Catahoula Bulldog - Cavapoo / Cavoodle - Cockapoo - Doxiepoo - Goldendoodle - Labradoodle - Maltipoo/Moodle - Puggle - Shih-poo - Schnoodle - Westipoo - Yorkiepoo

Der Pudel in der wikipedia

Der Pudel (französisch Caniche) ist eine von der FCI anerkannte Hunderasse (FCI-Gruppe 9, Sektion 2, Standard Nr. 172).
Pudel sind lebhaft und haben eine wollige, gekräuselte Behaarung.
Man unterscheidet Großpudel, Kleinpudel und Zwergpudel.

 

Pudel
FCI-Standard Nr. 172
  • Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde
  • Sektion 2: Pudel
  • Ohne Arbeitsprüfung
Ursprung: Frankreich
Alternative Namen:

Caniche

Widerristhöhe:
  • Großpudel: 45–60 cm (mit +2 cm Toleranz)
  • Kleinpudel: 35–45 cm
  • Zwergpudel: 28–35 cm
  • Toypudel: 24–28 cm (mit -1 cm Toleranz)
Varietäten:

Großpudel, Kleinpudel, Zwergpudel und Toy Pudel – Alle vier Größen in den Farben Schwarz, Weiß, Braun, Silber, Apricot und Red.

Liste der Haushunde

 

Herkunft und Geschichtliches

Ursprünglich waren Pudel apportierende Jagdhunde, spezialisiert auf die Wasserjagd. Der Name kommt vom alt-deutschen puddeln und bedeutet im Wasser planschen. Es wird gesagt, er hätte in seiner Geschichte auch als Hütehund gedient, was aber nicht bewiesen ist. Im Laufe der weiteren Zucht verlor der Pudel seine jagdlichen Fähigkeiten weitestgehend, die Apportierfreude ist geblieben. Er wird heute als besonders intelligenter Familienhund geschätzt.

Zu Anfang der Pudelzucht, Ende des 19. Jahrhunderts, gab es nur Groß- und Kleinpudel, in den klassischen Farben schwarz, weiß und braun. Eine Weile war umstritten, ob Deutschland, Frankreich oder Russland Ursprungsland dieser Hunderasse war. Im Rahmen der FCI-Anerkennung in den 30er Jahren wurde dann Frankreich festgelegt. Eine weitere Größe kam jetzt zum Rassestandard hinzu, der Zwergpudel, dem in den 1990er Jahren noch der Toy folgte; somit gab es nun vier Größenvarianten.

In den 1960er Jahren wurde „Silber“ und in den 1970ern „Apricot“ im offiziellen Standard als Farben aufgenommen. Die Anerkennung der neuen Farbe „Red“ durch Frankreich bzw. die FCI erfolgte im April 2007. Pudel kommen in fast allen Farbvarianten vor, die es in der Hundewelt gibt. In den 1980er Jahren wurden in Deutschland auch zweifarbige Pudel zugelassen, allerdings nur in weiß mit schwarzen Platten (Harlekin) und in schwarz-loh (black-tan). Mittlerweile werden Black-tan- und Harlekin-Pudel auch in Österreich und Tschechien national anerkannt. In Deutschland werden jährlich über 2000 Welpen in die VDH-Zuchtbücher eingetragen. Weit über die Hälfte sind Zwergpudel, die beliebtesten Farben sind schwarz, weiß und apricot.

Beschreibung

Das Fell eines Pudels ist fein, wollig, dicht und gekräuselt. Es fühlt sich weich an, unterliegt keinem Jahreszeitenwechsel und wächst fortwährend, daher benötigt es regelmäßig einer Schur, denn Pudel haaren nicht. Von Natur aus gehört der Pudel zu den langhaarigen, rauhaarigen Hunden. Das ist daran zu erkennen, dass beim geschorenen Pudel die Augenbrauen und die Barthaare besonders schnell nachwachsen.

Die vier Pudelvarianten unterscheiden sich nur in der Größe und nicht im Erscheinungsbild. Sie sind quadratisch gebaut und bewegen sich stolz und elegant. Ihr Rücken ist kurz und die Bauchlinie anmutig hochgezogen. Ihr Gang wirkt tänzerisch und federnd. Die leicht schräg gestellten Augen sind schwarz oder dunkelbraun, die Nase ist schwarz. Braune oder apricot Pudel verfügen jedoch über bernsteinfarbene Augen und eine braune Nase. Die Rute sitzt hoch und wird gerade nach oben oder über dem Rücken getragen.

Schwarzer Großpudel beim Apportieren einer toten Ente

Weiße Kleinpudel in der heute sehr beliebten Modeschur

ZwergHarlekin

Junger Harlekinpudel

Toypudel_Welpe

Schwarzer Toypudelwelpe im Alter von zwei Wochen

Blackandtan

Zwergpudel in schwarz-loh (nicht FCI-anerkannt)

Verwendung

Pudel sind Familienhunde, die wegen ihrer überdurchschnittlichen Lernfähigkeit in allen Bereichen des Hundesports wie Agility, Obedience, Schutzhundesport usw. geführt werden. Großpudel werden erfolgreich als Katastrophen-, Leichensuch- und Blindenführhunde ausgebildet.

Pflege

Da Pudel nicht haaren, werden sie üblicherweise geschoren. Langhaarige Pudel müssen mehrmals in der Woche gebürstet werden, damit das Fell nicht verfilzt. Die gängigen Ausstellungsschuren sind heute der Puppy-Clip und die Modeschur. Die Löwenschur ist seit Mitte der 1980er Jahre nicht mehr auf Ausstellungen zu sehen.

Die Herkunft der Pudelschur liegt in der Vergangenheit als Jagdhund, der auch im Wasser arbeitet: Um Lungen und Herz vor der Kälte des Wassers zu schützen und gleichzeitig eine maximale Beinfreiheit in der Hinterhand zu erhalten, wurden die Hunde von der Rückenmitte geschoren. Diese Schur gefiel auch in den Salons und wurde immer mehr verfeinert und variiert. Die Kosmetisierbarkeit seiner Haarpracht wurde dem Pudel im Laufe der Geschichte immer wieder zum Verhängnis. So galten im Dritten Reich ungeschorene Pudel als undeutsch. Sie bekamen vom Reichsministerium weder Papiere noch Fleischmarken. Ein Relikt aus dieser Zeit ist die Tatsache, dass ungeschorene Pudel laut FCI-Standard noch heute bei Ausstellungen keine Anwartschaften auf einen Titel bekommen können.

Der Berliner Hans Thum entwickelte um 1930 die „Karakulschur“, die dem Pudel zum Siegeszug verhalf. Hans Thum wurde dafür zu Anfang mit „Anfeindungen und Demütigungen“ bedacht.
Tatsälich war die Karakulschur m. E. das Vorbild für die Modeschur, die eigentlich den "Pudelsiegeszug" begründete.

karakulschur

Karakulschur => Vorläuferin der "Modeschur"

Modeschur

Pudel in der Löwenschur, wie sie bis Mitte der 80er Jahre bei Ausstellungen üblich war.

Pudel_KleinSable

Kleinpudel in der Fehlfarbe Sable,
Löwenschur

Apricot kommt auch in der leuchtenden Nuance red vor

Rassespezifische Erkrankungen

Bei Großpudeln kann, wie bei allen großen Hunden, die erbliche Hüftdysplasie (HD) auftreten. Daher dürfen nur Elterntiere in die Zucht genommen werden, die keinen entsprechenden Befund haben.

Bei Klein-, Zwerg- und Toypudeln kann die Progressive Retinaatrophie vorkommen, eine erblich bedingte Augenkrankheit, die zum Erblinden führt. Mittels Gentest können die Träger vor Zuchtverwendung ermittelt werden. Eine weitere Augenkrankheit ist Katarakt (Grauer Star). Zwerg- und Toypudel können an erblicher Patellaluxation erkranken, einer krankhaften Verlagerung der Kniescheibe; Merkmal: Die Tiere hinken. Ebenso wie beim Katarakt sind klinische Untersuchungen vor Zuchtverwendung Pflicht.

Sebadenitis ist eine Erkrankung, die neben dem Akita Inu hauptsächlich Pudel betrifft. Hier werden vom eigenen Immunsystem die Talgdrüsen zerstört. Dadurch kommt es zu einer Unterversorgung der Haare, die ausfallen. Leider wird diese seltene und vererbbare Krankheit oft viel zu spät erkannt.

Sonstiges

Die Zeitschrift Der Pudel ist die österreichische Zeitschrift für methodische Dichtung. Auf dem Cover befindet sich ein pudelförmiges Klecksbild.

Arthur Schopenhauer
von Wilhelm Busch

Der Philosoph Arthur Schopenhauer hatte seit seinem Erwachsenenalter immer einen Pudel, den er etwa alle 10 Jahre durch einen neuen ersetzte. Er war davon überzeugt, dass ein Pudel alle Pudel enthielt und vertrat ähnliches auch für den Menschen.

Ein bekannter Pudel war Munito II., der im 19. Jahrhundert auf Tournee ging und angeblich buchstabieren und rechnen konnte.

Der Ausdruck wie ein begossener Pudel stammt aus der Zeit, als der Pudel als Jagdhund häufig in Gewässer springen musste, um das erlegte Jagdgut zu apportieren, und deshalb völlig durchnässt zurückkam.

Umgangssprachlich wird ein Fehlwurf beim Kegeln als Pudel bezeichnet.
Auch eine schlecht sitzende Perücke bzw. ein künstliches Haarteil oder ein Toupet werden gelegentlich scherzhaft bis abfällig als Pudel bezeichnet.

Der Ausdruck des Pudels Kern stammt aus Goethes Drama Faust I. Mephistopheles erscheint darin Faust in der Gestalt eines Pudels. Als er sein wahres Wesen offenbart, kommentiert Faust: „Das also war des Pudels Kern!“.


Pudel wurden bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts in Paris zur Kanalreinigung durch die Röhren der Kanalisation getrieben.

Der beste Schäferhund war - ein Pudel!

Eine Hommage an den König der Pudel

Wie die pfiffige Großpudeldame Julchen, die anfangs am Hundesportplatz nur mitleidig belächelt wurde,
den Deutschen Schäferhunden die Show stahl,
und zum dritten Mal den Wanderpreis für den „Besten Schäferhund“ erhielt.

Mit der Schlagzeile „Der beste Schäfer war ein Pudel“ wurde Großpudelmädchen „Julchen vom Bergalmschlößle“ zur medialen Berühmtheit, als sie zum dritten Mal beim Wanderpreis für den „Besten Schäferhund“ über alle Konkurrenten triumphierte.

Und so kam es, dass das Hundeführer-Sport-Abzeichen des Vereins für Deutsche Schäferhunde schweren Herzens an Julchens Frauchen abgegeben werden musste. Für manche Schäferfans ein wahrer Schock, denn damit hatte wohl keiner ernsthaft gerechnet. Am wenigsten die Besitzer der Deutschen Schäferhunde, die da eifrig auf ihrem Übungsplatz trainierten, als plötzlich ein Pudel auftauchte und mitmachen wollte. „Julchens“ Anwesenheit wurde anfangs mehr mit einem mitleidigen Lächeln quittiert als ernst genommen. Dass die pfiffige Pudeline den Deutschen so schnell die Show stehlen sollte, war so gar nicht eingeplant …

Faszinierender Allrounder

Eine amüsante und wahre Geschichte, die zeigt, was im Großpudel so alles steckt, wenn er mehr sein darf, als ein bespötteltes „Frisurenmodel“. Ein faszinierender Allrounder, der auch als Leistungshund lange Tradition und außergewöhnliche Qualitäten an den Tag legt. Die Vorurteile, die dem Pudel bis heute anhängen, entstanden ja erst in den sechziger Jahren, als der attraktive Wollhund zum Modegag zu verkommen drohte. Immer ausgefallenere Frisuren, immer aufwändigeres Styling und Unarten wie Sprayen und Färben wandelten das Image des ehemaligen Hüte-, Jagd- und Begleithundes zum bemitleidenswerten Haarclown.

Erste Pudelbegegnung

Die erste Begegnung mit einem dieser eleganten Hundewesen habe ich noch gut in Erinnerung, wenn diese auch Jahre zurückliegt. Meine Vorstellungen von Pudeln waren damals irgendwo zwischen „keine richtigen Hunde“ und Assoziationen zu kunstvollen Heckenschnitten angesiedelt. Doch der Großpudel, der da nicht weit von mir ruhig und selbstbewusst neben dem Tisch seiner Leute lag, faszinierte mich schon bald ob seiner gelassenen Ausstrahlung. Sogar unsere heute schon recht betagte Inselprinzessin Sidney (sie stammt von einer griechischen Insel), die sich sonst so gar nicht für andere Rüden interessierte, unternahm einige Flirtversuche in Richtung Nachbartisch.

Neue Tendenzen

Seither sind wir Großpudel-Fans. Lästerern halten wir entgegen, dass der Pudel die Show-Frisuren nicht erfunden hat. Des Pudels Handicap ist ja nicht sein Wollfell an sich, sondern der seltsame Ehrgeiz mancher Besitzer, aus einem harmonisch schönen Hund ein mitunter abschreckendes Frisurenmonster zu kreieren. Wenn zwar nicht jede Modeschur gleich als Tierquälerei verdammt werden muss, freue ich mich doch gemeinsam mit vielen Pudelfreunden über die spürbare Tendenz der letzten Zeit, Wesen, Veranlagung und natürliche Ausstrahlung dieser vielseitig begabten Rasse höher zu bewerten als künstliches Styling. Das ist ein erster wichtiger Schritt zurück zu den Wurzeln einer uralten Hunderasse, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen sollen. Einer Rasse, die viele Mütter und Väter kennt (siehe Kasten unten).

Meistzitierter Hund der Welt

In der Vergangenheit war der Großpudel jedenfalls nicht allein zum Schönsein geboren. Der majestätische Große führte Blinde, zog die Wägen der Gaukler und Zirkusleute, begeisterte mit Kunststückchen, diente als Kriegshund, hütete das Vieh, suchte Trüffel und stellte dem Wild als Jagdhelfer nach. Der Pudel brillierte in jeder Disziplin. In alten Büchern finden sich die überschwänglichsten Lobreden auf die Fähigkeiten des vielseitigen Wollhundes als „vollkommenster, lernfähigster und intelligentester aller Hunde“.


Durch Fausts Worte: „Das also war des Pudels Kern!“ wurde der Wollige zum meistzitierten Hund der Welt. Doch im Gegensatz zu Goethes Werk ist des Pudels Kern kein diabolischer Mephisto, sondern ein verspieltes, lernfreudiges, sensibles und vielbegabtes Wesen. Und doch ist es kein Zufall, dass Goethe gerade den Pudel auswählte. Seine charismatische Austrahlung, sein facettenreiches Wesen, die aufmerksame und kluge Mimik, sein Showtalent und die Freude, im Mittelpunkt zu stehen, haben nicht nur den großen Literaten in seinen Bann gezogen.

Sprichwörtliche Gelehrigkeit

Pudelliebhaber vermuten, dass es die ursprüngliche Verbindung zwischen Jagd- und Hütehund ist, die dem Pudel seine sprichwörtliche Gelehrigkeit in die Wiege gelegt hat. Umgekehrt fordert die hohe Intelligenz den Besitzer eines solchen Hundes. Ein Großpudel ist nicht zum Stubenhocker geboren. Er braucht ein anregendes, abwechslungsreiches Umfeld, das dem aufgeschlossenen Naturell dieses vierbeinigen Gesellschafters entspricht. Durch seine Fähigkeit, sich eng an seinen Menschen anzuschließen, kann er ebenso in allen Sportdisziplinen hervorragende Leistungen erbringen. Nur eines will und kann der Pudel nicht: Ein vierbeiniger Sklave für 08/15-Kadavergehorsam-Abverlanger sein. Denn was er nicht verträgt, sind militärischer Drill und Härte.

Liebender Gegenpol der eigenen Seele

Der Großpudel schätzt Menschen mit Fingerspitzengefühl, Fantasie und Humor. Als Hund mit Esprit und brillanten Fähigkeiten wurde er zum Begleiter bedeutender Persönlichkeiten. Thomas Mann, Arthur Schopenhauer, Richard Wagner, Ludwig van Beethoven, Sir Winston Churchill, um nur einige zu nennen, ließen sich von ihren wolligen Gefährten inspirieren. Wie schrieb 1963 Hans Thum in „Mein Freund, der Pudel“: „Der Pudel scheint durch seine offene Herzlichkeit und durch sein elegantes Temperament geradezu prädestiniert, sich auch die Zuneigung großer und sensibler Geister zu erwerben. Im Pudel finden sie den Born der Natürlichkeit, den arglos liebenden Gegenpol ihrer eigenen Seele.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

 


Ursprünge des Pudels

Die einen nennen den „Schafbudel“ als Ursprung aller heutigen Pudel. Diese „Schafhundte“ wurden bereits Mitte des 16. Jahrhunderts als freche und mutige Tiere mit einem weißen Fell, das dem der Schafe ähnlich war, beschrieben. Der „Schafbudel“, den man in alten Büchern noch als zotthaariges Mittelding zwischen Puli und Komondor finden kann, gilt heute praktisch als ausgestorben. Andere Kynologen bringen den Pudel mit dem Südrussischen Owtscharka in Verbindung. So sollen in Russland zur Zeit Ivan des Schrecklichen (16. Jhdt.) große langhaarige schwarze und braune pudelähnliche Hunde aufgetaucht sein. Die Ausländer bezeichneten diese Hunde als „Barbets“, die Russen nannten sie dementsprechend seit langem „Barbossen“. Doch diese Theorie ist nicht unbestritten. Belegt ist jedoch die Tatsache, dass gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Moskau der Großpudel bereits verbreitet war. Zu dieser Zeit gab es in Rußland noch keine festgelegten Standards und auch Mischlinge des Südrussischen Owtscharka wurden als Pudel akzeptiert.

Die Franzosen wiederum okkupierten den Pudel gleich als den ihren und führen die Rasse auf den Barbet zurück, einen wetterfesten, aufgeweckten Vorsteh- und Wasserapportierhund, der leider in seiner ursprünglichen Form als Jagdhund kaum noch gezüchtet wird. Auf den Spuren dieser alten Hunderasse tappen die Kynologen noch weitgehend im Dunkeln. Deshalb wird wohl allgemein akzeptiert, dass Frankreich als Ursprungsland genannt wird, denn dort tauchte der Barbet schon im 14. Jahrhundert auf. Doch in Rußland waren solche Hunde schon im 9. Jahrhundert unter dem Namen „Barbossen“ bekannt …

So ist die Suche nach des Pudels Ursprung eine mitunter recht abenteuerliche, die von Zentralasien bis nach Spanien führt. Im deutschen Sprachgebrauch sollen überhaupt alle zotthaarigen Hunde im 17. und 18. Jahrhundert ohne Unterschied als Pudel bezeichnet worden sein, wodurch eine eindeutige Zuordnung schwierig wird. Das Wort Pudel jedenfalls entstammt unbestritten dem alten deutschen Ausdruck „Pfudel“, was soviel wie Pfütze bedeutet und die enge Beziehung dieser Rasse zum nassen Element ausdrückt. Vermutlich steckt in allen Theorien über die Herkunft des Wollhundes ein Stückchen Wahrheit.